4. Dezember

Der Barbarazweig

Es ist ein sehr alter Brauch, Anfang Dezember einen Zweig von einem Strauch oder Baum zu schneiden, ihn ins warme Zimmer zu stellen und darauf zu warten, dass er zu Weihnachten (kurz nach der Sonnwende) erblüht. Heute schmückt der blühende Zweig vor allem die weihnachtlichen Wohnungen.


Ursprünglich dürfte es sich aber um einen Orakelbrauch handeln. Auch heute wissen noch so manche, dass das Erblühen des „Barbarazweiges“ als gutes Omen für Liebesglück und für Fruchtbarkeit steht.

Im Christentum geht der Brauch um den Kirschzweig auf die Legende der hl. Barbara zurück.
Sie
lebte im 3. Jahrhundert in Nikomedia (heute Izmit, nördlich von Istanbul) in Kleinasien.
Ihr Vater war der reiche Kaufmann Dioscuros. Als Kaufmann reiste er natürlich viel und während dieser Zeit schloß er seine Tochter in einen Turm mit zwei Fenstern ein. Als er von einer seiner Reisen zurückkam, sah Dioscuros, dass der Turm ein drittes Fenster hatte. Seine Tochter Barbara hatte sich in seiner Abwesenheit von einem Priester – der sich als Arzt verkleidete – taufen lassen. Als Symbol für die Dreifaltigkeit ließ sie dieses dritte Fenster in den Turm machen.
Der Vater empörte sich über die Tochter und dass sie zum Christentum übergewechselt war. Es war die Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius. Dioscuros zeigte seine Tochter an.
Auf dem Weg in den Kerker verfing sich ein verdorrter Kirschzweig in ihrem Kleid. Sie benetzte ihn mit Wasser aus ihrem Trinkgefäß und er erblühte am Tag ihres Martyriums.
Ihr Vater hat, der Legende nach, die Hinrichtung selbst durchgeführt. Unmittelbar danach wurde er vom Blitz erschlagen.

Von der hl. Barbara solll übrigens die Aussage „kein Mensch ist des anderen Eigentum“ stammen.

Für den Barbarazweig kannst du Zweige vom Apfel-, Kirsch-, Kastanien-, Pflaumen-, Mandelbaum, der Birke oder dem Haselnuss-, Hollunder- oder Forsythienstauch verwenden. Schneide den Ast am Ende lang und schräg ab und stelle ihn ins lauwarme Wasser!

 

Am Tage von Sankt Barbara 

Am Tage von Sankt Barbara,
da geht das Jahr zur Neige.
Dann trag ins Haus von fern und nah,
die kahlen Kirschbaumzweige.
 Am Tage von Sankt Barbara
stell Zweige in die Zimmer.
Dann lacht zur Weihnacht, hier und da,
ein weißer Blütenschimmer. 

James Krüss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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