5. Dezember

Stiefel und Socken. Warum eigentlich?

Die Legende weiß zu berichten, dass der heilige Nikolaus, schon bevor er Bischof wurde, drei arme Schwestern mit Gold beschenkte, um ihnen ein ehrenvolles Leben zu ermöglichen, wie es so schön heißt:

Die Mädchen brauchten eine Mitgift, um heiraten zu können. Diese Gold soll er durch den Kamin in die Wohnung der Mädchen geworfen haben, wo es sich in den zum Trocken aufgehängten Socken verfing. Deshalb kommt der aus dem Nikolaus hervorgegangene Weihnachtsmann des angloamerikanischen Raums auch durch den Kamin in die Wohnung. Aus den Nikolaussocken wurden vielerorts im Brauchtum Stiefel.

Dass der Nikolaus heimlich kommt und seine Gaben für die Kinder dalässt, ist der ältere der Nikolausbräuche. Der von einer strafenden Knecht-Ruprecht-Gestalt begleitete Nikolaus, der 'offiziell' ins Haus kommt und den Kindern ihre Verfehlungen vorhält bzw. sie für Gutes lobt, wurde in katholischen Kreisen während der Gegenreformation erfunden. Bei dieser Art von Nikolausbesuch wird sozusagen das Weltgericht aus pädagogischen Gründen einmal im Jahr in den familiären Alltag vorverlegt.

Früher wurde bei dieser Gelegenheit abgefragt, ob die Kinder regelmäßig gebetet hatten und folgsam waren und entsprechen gelobt und belohnt oder getadelt und bestraft. Von dieser Angstkulisse für die Kinder ist man heute zum Glück abgekommen. Wenn der Nikolaus einkehrt, dann als gütiger Lober und Schenker, weniger als Tadler und Bestrafer. Entsprechend fehlt die Ruprechtfigur oft.

 

Wie der Krampus zum heiligen Nikolaus kam

Der Advent ist in Tirol gar nicht so sehr die Zeit der Stille und Besinnung. Sie ist vielmehr erfüllt vom Lärmen und Toben der "Perchten" und ähnlicher wilder Gestalten. Heidnischer Dämonen- und Zauberglaube sprach ihnen die Kraft zu, durch das Läuten von Glocken und Schellen und das Tragen gräßlicher Fratzen die bösen Geister des Winters zu bannen. Andere Merkmale von Perchtenumzügen - z. B. das Schlagen mit Ruten - haben mit altem Fruchtbarkeitszauber zu tun. Es gibt aber auch andere Auslegungen.


Rund um das Fest des heiligen Nikolaus (6. Dezember) ist das Perchtenbrauchtum am dichtesten. Kein Wunder, daß die Perchten zu Begleitern des gabenspendenden Heiligen umfunktioniert und somit in christliches Brauchtum eingebunden wurden. Dennoch haben sie ihr Eigenleben bewahrt. Es gibt diese dämonischen Gestalten in ganz Tirol unter verschiedensten Namen, z. B. Klaubauf, Tuifl, Peascht, Möslfack, Taxenhacker. Natürlich ist heute auch die Bezeichnung Krampus bekannt.

Am berühmtesten ist das "Klaubauf"-Laufen in Matrei in Osttirol. Die Kunst des Maskenschnitzens ist dort bis heute lebendig und verleiht den "Kleibeifen" - so lautet auf matreierisch die Mehrzahl von Klaubauf von Generation zu Generation ein etwas anderes Aussehen.

Daß der hl. Nikolaus höchstpersönlich Familien besucht und Kinder beschenkt, ist ein Brauch aus neuerer Zeit. Dagegen sind Nikolausspiele, die früher in Bauernstuben aufgeführt wurden, alte Tiroler Tradition.

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Guter Nikolaus,
komm in unser Haus,
triffst ein Kindlein an,
das ein Sprüchlein kann
und schön folgen will!
Halte bei uns still,
schütt dein Säcklein aus,
guter Nikolaus.


Ach, du lieber Nikolaus;
komm doch einmal in mein Haus!
Hab so lang an dich gedacht.
Hast mir auch was mitgebracht?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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